Ralph Schüller, Danny Dziuk - Sterne hoch

Sterne hoch

Ralph Schüller & Danny Dziuk

Schon Album Nummer 5 vom Leipziger Breitband-Chansonnier. Schüller hat seinen Liedern Zeit zum Reifen gelassen, vor allem musikalisch. Seine Band ist darüber zum Sextett gewachsen. Da sind Exoten wie Akkordeon, Sax und Dobro gleich im Stamm vertreten, vier Sänger harmonieren in trauter Eintracht und schönen Sätzen. Doch damit noch immer nicht genug. Schüller hat sich eine illustre Vielfalt an Gästen eingeladen. So gibt's noch Cello, Mandoline und sogar Posaune obendrauf. Die stilistische Bandbreite, die auf solchem Boden gedeiht, ist beträchtlich. Es gibt francophiles Chanson und flotten amerikanischen Folk, durchaus Poppiges und viel Weltmusik.

Mit seinen Texten verweigert sich Schüller konsequent dem derzeit herrschenden Mainstream gefühliger Weinerlichkeit. Er definiert in nahezu jedem Stück den Unterschied zwischen lockerfreundlicher Melancholie und anbiedernder Larmoyanz. Seine Metaphern sind lyrisch überzeugend, die Bilder stimmig. Das heißt keineswegs, dass die Inhalte der Lieder leicht zu entschlüsseln wären. Da bleibt viel Uneindeutigkeit, Schüller lässt sehr bewusst dem Hörer Raum, eigene Sichtweisen in die Stücke zu projizieren. Die Sehnsucht nach Liebe bestimmt die Themen, die Suche nach Heimat, geografisch und geistig, nach einem Ausweg aus der ewigen Wiederkehr des Gleichen in der alltäglichen Jagd nach den kleinen Erfolgen: "Küssen wir die billigen Pokale auf den Siegertreppchen dieser Welt ..." Bezeichnenderweise trägt dieser knackige Klezmer-Song mit dem resignativen Beginn ausgerechnet den Titel "Hoffentlich ein Liebesbrief". So ist er eben, der Ralph Schüller. Leute wie er könnten die Welt vor Tim Bendzko retten.

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